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Wie erkennt man (und trocknet) feuchtes Brennholz?

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Trockenes Holz ist der Schlüssel zum effizienten und sicheren Heizen im Ofen. Warum ist die Feuchtigkeit des Brennstoffs so wichtig und wie trocknet man Holz richtig?

Möchten Sie, dass Ihr Brennholz möglichst lange hält und so effizient wie möglich brennt? Dann sollten Sie vor allem darauf achten, dass Sie trockenes Holz in den Ofen legen. Das Heizen mit feuchtem Holz bringt nämlich eine Reihe von Risiken und Unannehmlichkeiten. Feuchte gespaltene Holzscheiten:

  • brennen schlechter und geben ein Minimum an Wärme ab

  • fördern die Ablagerung von Teer und Ruß im Schornstein und Ofenrohr, was die Brandgefahr erhöht und den Zug verringert

  • verursachen schnellere Korrosion von Ofen und Schornstein

  • erzeugen bei der Verbrennung große Mengen an Rauch und umweltschädlichen Stoffen

  • erhöhen die Feuchtigkeit im Innenraum und fördern das Schimmelwachstum

Lassen Sie uns die einzelnen Punkte genauer betrachten.

Warum ist feuchtes Holz ein Problem?

Das Heizen mit feuchtem Holz hat negative Auswirkungen auf die Effizienz und Sicherheit der Heizung. Frisch gefallenes Holz enthält bis zu 50 % Wasser - der kalorische Heizwert solchen Materials beträgt 9 MJ/kg, während er bei trockenem Holz mit 20% Wassergehalt 15 MJ/kg beträgt (siehe Grafik unten). Brennholz von Qualitätsanbietern hat sogar nur 10-15% Feuchtigkeit und einen Heizwert von 18 MJ/kg.

Warum sinkt der Heizwert mit zunehmendem Wasseranteil? Ein großer Teil der Energie wird nämlich für die Erwärmung des Wassers verbraucht - und dieses entweicht in Form von Dampf durch den Schornstein.

Durch die Verdampfung kühlen sich die Holzscheiten außerdem wieder ab und der Heizwert sinkt weiter. Durch die Verbrennung von feuchtem Holz gehen so mehr als die Hälfte der Wärme verloren. (Für einen einfacheren Preisvergleich mit anderen Energiequellen wird MJ in kWh umgerechnet, wobei 1 kWh = 3,6 MJ gilt.)

Neben der Energieverschwendung führt die Verbrennung von feuchtem Holz zu unvollständiger Verbrennung - Wasser verhindert den Zutritt von Sauerstoff - und übermäßiger Produktion von Ruß, Teer und Kreosot. Die Ablagerung dieser Substanzen an den Wänden des Ofenrohrs und im Schornsteinkanal führt zu:

  • verringertem Schornsteinzug (bis hin zum Austritt von Abgasen zurück ins Haus)

  • erheblichem Risiko der Entzündung unvollständig verbrannter Stoffe

Ein Schornsteinbrand ist extrem gefährlich und kann leicht zu einem unkontrollierbaren Brand des ganzen Hauses führen.

Die Verbrennung von nassem Holz produziert auch eine Reihe gefährlicher Verbindungen, einschließlich Kohlenmonoxid (allein im Jahr 2021 wurden in Deutschland 117 Menschen unbeabsichtigt durch dieses Gas vergiftet). Es kommt auch zu einer erhöhten Freisetzung von Karzinogenen, Stickoxiden und Staubpartikeln:

Aggressive Substanzen, die bei unvollständiger Verbrennung freigesetzt werden, beschleunigen die Korrosion von Ofen, Ofenrohr und Schornstein. Dies erhöht natürlich die Anforderungen an Reinigung und Wartung und verkürzt die Lebensdauer der Heizgeräte.

Wie erkennt man feuchtes Holz?

Die erste Warnung ist das Aussehen und die Struktur der Scheite. Die Hauptunterschiede sind in dieser Tabelle zusammengefasst:

Eigenschaft Feuchtes Holz Trockenes Holz
Farbe Dunkler (dunkelbraun, grünlich) Heller (hellbraun bis gräulich)
Oberflächenaussehen Glänzend und nass, ohne Risse und mit fest anhaftender Rinde Matt und trocken, oft mit Rissen
Textur Klebrig, weich Glatt
Klang bei Schlag Gedämpfter und hohler Klang Scharfer und klarer Klang

Bei hoher Feuchtigkeit treten auf der Oberfläche Schimmel und holzzerstörende Pilze auf und das Holz gibt einen charakteristischen Geruch ab.

Ein weiterer Indikator ist das Gewicht. Feuchtes Holz ist bis zu 50% schwerer als trockenes, da Wasser einen bedeutenden Teil seines Gewichts ausmacht. Zur Veranschaulichung - während Scheite von frisch gefällten Laubbäumen über 700 kg/m3 wiegen können, sind es nach dem Trocknen 450 bis 750 kg pro Kubikmeter.

Verwendung eines Feuchtigkeitsmessgeräts

Die zuverlässigste Methode zur Bestimmung der Holzfeuchtigkeit ist die Verwendung eines Feuchtigkeitsmessgeräts. Es gibt zwei Hauptarten von Feuchtigkeitsmessgeräten:

  • Einstich-Messgerät - misst die Feuchtigkeit zwischen zwei in das Holz eingestochenen Spitzen durch Änderung des elektrischen Widerstands des Materials; geeignet für Harthölzer (z.B. Eiche, Buche, Esche, Ahorn),

  • Kapazitives (stichfreies) Messgerät - misst die durchschnittliche Holzfeuchtigkeit mit einem aufgelegten Sensor durch Änderung der dielektrischen Konstante des Materials; geeignet für weichere Hölzer (Kiefer, Fichte, Tanne, Linde und andere).

Achten Sie bei der Verwendung eines Feuchtigkeitsmessgeräts genau darauf, was der resultierende Wert anzeigt. In der Praxis werden nämlich verwendet:

  • Holzfeuchte (absolute Feuchte), die in Prozent das Verhältnis der Wassermasse im Holz zur Masse des absolut trockenen Holzes angibt,

  • und Energiefeuchte (relative Feuchte), die als Verhältnis der Wassermasse im Holz zu seiner Gesamtmasse definiert ist.

Viele Feuchtigkeitsmessgeräte zeigen die Holzfeuchte an, für Heizzwecke ist aber die Energiefeuchte wichtig.

Berechnung der Holz- und Energiefeuchte

Wir haben eine Probe von feuchtem Holz mit einem Gewicht von 600 g (mw) und wissen, dass das Holz im absolut trockenen Zustand 480 g (m0) wiegt. Wie hoch sind die Holz- und Energiefeuchte der Probe?

Die Holzfeuchte (wd) berechnen wir nach folgender Formel:

wd = (mw - m0) / m0 * 100 %

wd = (600 g - 480 g) / 480 g * 100 % = 25 %

Für die Energiefeuchte (we) verwenden wir diese Formel:

we = (mw - m0) / mw * 100 %

we = (600 g - 480 g) / 600 g * 100 % = 20 %

Nach der Energiefeuchte (20 %) ist das Holz also zum Verbrennen geeignet. Wenn Sie sich aber nach der Angabe einiger Feuchtigkeitsmessgeräte richten würden, die die Holzfeuchte (25 %) anzeigen, würden Sie das Holz unnötig weiter trocknen lassen.

Der Kauf von feuchtem Holz ist natürlich tückisch - für das gleiche Geld bekommen Sie am Ende deutlich weniger Brennstoff. Setzen Sie auf vertrauenswürdige Händler, die:

  • über die Lagerung des Holzes informieren (das Material ist vor Regen, Schnee und Feuchtigkeit geschützt und liegt nicht direkt auf dem Boden),

  • einen Nachweis über den Trocknungsverlauf liefern.

Wie trocknet man feuchtes Holz richtig?

Wenn Sie das Holz selbst fällen, rechnen Sie damit, dass seine Trocknung recht lange dauert, nämlich 1 bis 2 Jahre bei Weichhölzern und 2-3 Jahre bei Harthölzern.

Trocknen Sie das Holz immer im Freien, nie im Innenbereich. Stapeln Sie die Holzscheiten in einem Holzschuppen mit genügend Platz für die Luftzirkulation. Achten Sie darauf, dass die unteren Holzscheiten nicht direkt auf dem Boden liegen, wo aufsteigende Feuchtigkeit droht. Ideal ist die Platzierung z.B. auf Paletten. Decken Sie den oberen Teil mit einer wasserdichten Plane ab.

Wenn es das Wetter erlaubt, können Sie die Trocknung beschleunigen, indem Sie die gespaltenen Scheite in der Sonne auslegen.

Was sollten Sie aus dem Artikel mitnehmen?

  • Feuchtes Brennholz brennt schlechter, erzeugt weniger Wärme und erhöht die Brandgefahr.

  • Frisch gefälltes Holz enthält bis zu 50 % Wasser. Für effizientes und sicheres Heizen muss die Holzfeuchtigkeit unter 20 % gesenkt werden.

  • Richtig getrocknetes Holz erkennen Sie an geringem Gewicht, Rissen im Schnitt und dem Klang beim Klopfen. Für eine genaue Feuchtigkeitsmessung verwenden Sie ein Feuchtigkeitsmessgerät, das die sogenannte Energiefeuchte anzeigt.

  • Beim Kauf von Brennholz erkundigen Sie sich nach Lagerung und Herkunft des Holzes. Ein guter Lieferant schützt das Holz vor Regen und Feuchtigkeit.

  • Wenn Sie das Holz selbst schlagen, rechnen Sie mit einer Trocknungszeit von 1 bis 3 Jahren je nach Holzart. Trocknen Sie das Holz im Freien in einem Holzschuppen mit genügend Platz für die Luftzirkulation.



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